Um der Ausbildung des Schmerzgedächtnisses entgegenzuwirken, empfehlen die Leitlinien eine frühzeitige Behandlung mit stark wirksamen Analgetika in Zusammenhang mit Verhaltenstherapie.
Studien belegen, dass sich Schmerzen bereits innerhalb weniger Minuten auf die psychische Verfassung auswirken können. Je länger Schmerzen persistieren, umso mehr Emotionen ordnet ihnen der Betroffene zu.
Genau bei der Verknüpfung von körperlichem Schmerz und Psyche wird in der Therapie angesetzt: Die Patienten bekommen Methoden an die Hand, die Emotionen und Schmerz entkoppeln:
- Schmerztagebuch führen: Dieses ermöglicht eine detailliertere Diagnose sowie die Beurteilung des Therapieverlaufs und -erfolgs. Zudem wird man sich bestimmter Verhaltensmuster und möglichem Fehlverhalten bewusst.
- Schonhaltung abgewöhnen und körperliche Aktivität fördern: Schmerzpatienten stellen ihre körperlichen Aktivitäten oft komplett ein. Doch gerade bei Beschwerden wie Rückenschmerzen mindert ständiges Schonen die Lebensqualität noch mehr und kann die Schmerzen verstärken
- Gezielter Stressabbau, Meditation und ausgeglichene Work-Life-Balance: Schmerzen werden in angespanntem Zustand als stärker empfunden, deshalb ist es wichtig, das Stresslevel herabzusetzen.
- Regelmäßiger gesunder Schlaf: Eine amerikanische Studie belegt, dass Patienten, die unter 6 Stunden täglich schlafen, eine um 30% gesteigerte Schmerzempfindung haben.
- Einfluss von Gedanken auf den Schmerz:
--> Schmerzverstärkende Gedanken:
Ich werde immer mit Schmerzen leben müssen.
Ich kann keinen Sport mehr machen.
--> So schwächen Sie die schmerzverstärkenden Gedanken durch Negativierung ab:
Derzeit habe ich Schmerzen, aber ich sorge dafür schmerzfrei zu sein.
Derzeit muss ich mich zur Aktivität überwinden, aber ich weiß, es tut mir gut.